Nachlese - Steirerblut ist kein Himbeersaft!

Monika Kolar

Monika Prima Kolar im Pianoforte am Park - Steirerblut ist kein Himbeersaft!

Liebe anwesend und abwesend gewesene Fans,

weiter unten finden Sie eine ungekürzte kritische Stimme zu meiner Première.

Darüberhinaus ein paar Rückmeldungen aus dem Auditorium:

... - der Abend bei dir war SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO SCHön ich bin immer noch ganz erfüllt davon.
Ganz besonders der Witz von den Liedern !!!!!!!!!!!!!!!! ....

... ein sehr persönlicher Abend ...

... Halte mir das Bild deiner Veranstaltung, des Raumes und der Atmosphäre die du da
geschaffen hast immer wieder vor Augen. Sehr beeindruckend !!!… ...

... ich hab an Hubert von Goisern denken müssen ...

... SUPER schön! Das erinnert mich ein wenig an 1783 - Wohnzimmer von Konstanze und W.A. :‑) ...

... Du bist eine großartige Künstlerin!


Ich freue mich riesig über das Verständnis für das Gesamtkunstwerk - die Fotos fangen die malerische Szenerie wie auf einem Gemälde ein.

Monika Kolar
Pianoforte am Park, Schloßstraße 15, 74575 Bartenstein, 
0 79 36 / 26 30 03 oder monika.kolar@pianoforte-am-park.de


Musikerin Monika Kolar präsentiert ihr erstes Solo-Programm

Freche Chansons, Jodeln, Klavierstücke in Des-Dur, Mondbetrachtungen und Berichte aus dem Leben in der Steiermark bestimmten Monika Kolars Soloprogramm "Steirerblut ist kein Himbeersaft!".

Monika Kolar am Klavier mit ihrer Version von Friedrich Hollaenders Chanson Monika Kolar am Klavier mit ihrer Version von Friedrich Hollaenders Chanson "Stroganoff" - aus der Sicht der Schuschka - RALF SNURAWA | 18.12.2015 - HT
 

Kein Zweifel: Zusammengehalten wird das Programm von der Person Kolar, denn die stilistisch sehr unterschiedliche Musik ist in ihrer Person vereint - und hat mit ihrem Leben zu tun. Auch in dieses gewährte sie in ihrem kleinen Varietétheater "Pianoforte am Park" in Bartenstein Einblicke.

Das Persönliche bringt allerdings immer gern die Gefahr mit sich, dass man bei Musikstücken, die damit verbunden sind, ins Nachdenken gerät. Das ist für die Konzentration auf die Musikwiedergabe nicht förderlich. Bei der Zugabe geriet Monika Kolar in eine solche Situation - und ließ das begonnene "An die Musik" von Franz Schubert in der Offenheit des Abbruchs stehen. Die Gäste nahmen es mit Verständnis auf wie auch der Nervosität der Künstlerin - schließlich ist es ihr allererstes Soloprogramm - geschuldete Momente.

Die waren aber eher unerheblich und meist nur Augenblicke bei der Wiedergabe von Klavierstücken. Des-Dur war die beherrschende Tonart, nun ja, auch ähnliche Tonarten wie zu Beginn das cis-Moll der Beethovenschen "Mondscheinsonate" oder das b-Moll des ersten Chopin-Nocturnes, das im weiteren Verlauf aber des Öfteren gen Des-Dur abdriftete. An ihre ersten Klavierlehrer und an Arthur Rubinstein fühlte sich Kolar da erinnert.

Zum Themenkomplex Des-Dur, in dem die Stadtsteirerin anscheinend besonders gern wühlte, gehörte auch die dritte "Consolation" von Franz Liszt, der einst gar nicht so weit von der Steiermark entfernt geboren wurde. Das von der Pianistin als "Gebet" empfundene Stück erklang zart und mit schön hervorgehobenen harmonischen Wendungen, genauso wie später Debussys "Clair de lune", das in Christian Sindings "Frühlingsrauschen" überging, auch in Des-Dur, versteht sich.

Anders Schumanns "Träumerei" und die Klavierlieder, die Monika Kolar nicht sang, sondern deren zugrunde liegende Gedichte sie vorweg rezitierte und danach das Lied als Klavierfassung erklingen ließ. Schön verträumt waren da Schuberts "Frühlingsglaube" und Schumanns "Mondnacht" zu hören. Dabei bezog sie sich in dieser Form der Präsentation auf eine Radiosendung auf Ö1 unter dem Titel "Du holde Kunst", die ihre Familie damals am Sonntag zum Frühstück hörte: Gedichte und klassische Musik miteinander kombiniert.

Chansons und Jodelstücke war ein weiterer Teil von Kolars Varietéprogramm und erklangen im Wechsel mit den Werken klassischer Musik. Bodo Wartkes "Probleme, die ich früher noch nicht hatte"-Boogie-Woogie bezog Kolar umgedichtet auf sich und bot sie gewitzt in einer Art Sprechgesang. Auch Friedrich Hollaenders "Stroganoff" hatte sie sich angenommen: nun aus der Sicht von Stroganoffs Geliebter, der Schuschka.

Ganz eigen klang auch "Der Onkel Bumba aus Kalumba", in Erinnerung an ihren Onkel Otmar. Im Vergleich zum Original der "Comedian Harmonists" ging sie ihn langsam an. Aber vielleicht war dies auf den zur See fahrenden Onkel bezogen. Guerro-Klänge brachte die Musikerin ebenso mit hinein wie ein Aufeinandertreffen von Fidel Castro und Barack Obama zu "Guantanamero"-Tönen.

Das Jodeln stand schließlich ganz im Zusammenhang mit dem steirischen Landesvater im 19. Jahrhundert: Erzherzog Johann. Da erfuhr das sichtlich amüsierte Publikum etwa, dass der Jodel-Refrain eigentlich die Unterhaltung eines Ehepaares darstelle - und anhand eines alten Berichts wie die Steirer früher getanzt und sich vermehrt hatten. Da half nur noch der "Bibi-Hendl"-Jodler zum Mitmachen beim "Kuku"-Echo.

Quelle: Hohenloher Tagblatt
RALF SNURAWA | 18.12.2015